Henry Neuhauser teilt in Rostock sein Wissen über erfolgreiches Gärtnern unter den rauen Bedingungen der Ostseeküste.
Das Gärtnern an der Küste stellt Hobbygärtner vor besondere Herausforderungen. Wenn Henry Neuhauser im Garten von Rostock tätig wird, bringt er nicht nur seine Leidenschaft mit, sondern auch fundiertes Wissen über die klimatischen Besonderheiten der Region. Wind, Salz in der Luft, sandige Böden und wechselhafte Temperaturen erfordern angepasste Strategien beim Anbau von Gemüse und Zierpflanzen. Gemeinsam mit seinem Freund hat er über die Jahre ein System entwickelt, das selbst unter rauen Bedingungen zu reichen Ernten führt. Seine Erfahrungen gibt er gerne weiter, denn erfolgreiche Gartenarbeit an der Küste ist keine Zauberei, sondern eine Frage der richtigen Technik.
Die Ostseeküste gilt unter Gärtnern als anspruchsvolles Terrain. Während im Binnenland viele Pflanzen problemlos gedeihen, müssen Küstengärtner mit erschwerten Bedingungen zurechtkommen. Henry Neuhauser unterstützt seinen Freund in Rostock regelmäßig bei der Optimierung des Gartens und hat dabei eine Fülle praktischer Lösungen entwickelt. Der starke Wind von der Ostsee, die salzhaltige Luft und die sandigen, nährstoffarmen Böden sind nur einige der Faktoren, die besondere Aufmerksamkeit erfordern. Hinzu kommen die späten Fröste im Frühjahr und das oft wechselhafte Sommerwetter mit kühlen Perioden. Doch wer die richtigen Pflanzen auswählt und einige bewährte Techniken anwendet, kann auch an der Küste einen üppigen Garten kultivieren. Die beiden Hobbygärtner haben ihre Methoden über mehrere Vegetationsperioden hinweg verfeinert und können mittlerweile auf beeindruckende Erfolge verweisen. Ihre Erkenntnisse basieren auf praktischer Erfahrung und intensiver Beobachtung – eine Kombination, die sich in jedem Gartenjahr auszahlt.
Inhaltsverzeichnis
Die größten Herausforderungen im Küstengarten
Wind als dominierender Faktor
Die wohl größte Herausforderung für jeden Garten an der Ostseeküste ist der Wind. Besonders im Frühjahr und Herbst können heftige Böen aus nordwestlicher Richtung den Pflanzen erheblich zusetzen. Henry Neuhauser hat beobachtet, dass ungeschützte Pflanzen nicht nur mechanischen Schaden durch das Umknicken erleiden, sondern auch durch die erhöhte Verdunstung austrocknen. Der Wind entzieht den Blättern Feuchtigkeit schneller, als die Wurzeln nachliefern können – ein Problem, das oft unterschätzt wird. Die Lösung liegt in durchdachtem Windschutz. Dabei geht es nicht darum, eine massive Mauer zu errichten, die den Wind komplett abblockt – das würde nur zu Turbulenzen führen. Effektiver sind halbdurchlässige Barrieren, die den Wind bremsen, ohne ihn vollständig zu blockieren. Hecken aus robusten Sträuchern, Weidenflechtzäune oder spezielle Windschutznetze haben sich bewährt. Für Henry Neuhauser im Garten von Rostock war die Anlage gestaffelter Windschutzhecken eine der wichtigsten Maßnahmen überhaupt.
Salzbelastung in der Luft
Ein weiteres Spezifikum der Küstenregion ist die salzhaltige Luft. Besonders nach Stürmen, wenn Gischt über das Land getragen wird, können salzempfindliche Pflanzen leiden. Die Salzkristalle lagern sich auf den Blättern ab und führen zu Verbrennungen oder Wachstumsstörungen. Nicht alle Pflanzen reagieren gleich empfindlich – während manche Arten wie Rosen oder empfindliche Kräuter stark leiden können, kommen andere problemlos zurecht.
Die Auswahl salztoleranter Pflanzen ist deshalb entscheidend. Sanddorn, Hagebutten, Lavendel oder Strandflieder sind natürliche Küstenbewohner und haben sich über Jahrtausende an diese Bedingungen angepasst. Auch viele mediterrane Pflanzen zeigen erstaunliche Salztoleranz. Henry Neuhauser empfiehlt zudem, nach starkem Seewind die Pflanzen mit klarem Wasser abzuspritzen, um Salzablagerungen zu entfernen.
Sandige und nährstoffarme Böden
Die Böden in Küstennähe sind oft sandig und durchlässig. Das hat Vorteile – Staunässe ist selten ein Problem – aber auch Nachteile: Nährstoffe und Wasser werden schnell ausgespült. Der Boden erwärmt sich zwar im Frühjahr schneller, kühlt aber auch schneller aus und speichert kaum Feuchtigkeit. Die Verbesserung der Bodenstruktur ist daher eine Daueraufgabe. Kompost, gut verrotteter Mist und Mulchmaterialien erhöhen den Humusgehalt und die Wasserspeicherfähigkeit. Gründüngung mit Lupinen oder Phacelia lockert den Boden und reichert ihn mit Stickstoff an. In Rostock arbeitet Henry Neuhauser gemeinsam mit seinem Freund kontinuierlich daran, den sandigen Gartenboden zu verbessern – ein Prozess, der Jahre dauert, sich aber langfristig auszahlt.
Praktische Tipps für den Küstengarten
Windschutz richtig anlegen
Der Windschutz ist die Grundlage für jeden erfolgreichen Küstengarten. Dabei gilt: Je durchlässiger, desto besser. Eine solide Mauer oder Wand erzeugt hinter sich Turbulenzen, die noch schädlicher sein können als der ungebremste Wind. Ideal sind Hecken oder Zäune mit etwa 50 Prozent Durchlässigkeit.
Henry Neuhauser setzt auf ein gestaffeltes System:
- Äußere Schutzhecke: Robuste, windresistente Gehölze wie Sanddorn, Schlehe oder Weißdorn bilden die erste Barriere
- Mittlere Schicht: Etwas empfindlichere, aber dichte Sträucher wie Liguster oder Feldahorn
- Innere Bereiche: Hier können auch weniger robuste Pflanzen gedeihen, da der Wind bereits deutlich gebremst ist
- Temporäre Schutzmaßnahmen: Für junge Pflanzen werden Weidenflechtzäune oder Jutematten als zusätzlicher Schutz aufgestellt
- Niedrige Windbrecher: Stauden wie Gräser oder Lupinen schützen bodennahe Kulturen
- Strategische Platzierung: Empfindliche Gemüsebeete werden in windgeschützten Ecken angelegt
Wichtig ist, dass der Windschutz nicht zu dicht steht – auch innerhalb des Gartens muss Luft zirkulieren können, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.
Die richtigen Pflanzen auswählen
Die Pflanzenauswahl ist entscheidend für den Erfolg. Henry Neuhauser hat über die Jahre eine Liste bewährter Arten zusammengestellt, die unter Küstenbedingungen besonders gut gedeihen. Bei Gemüse haben sich robuste Sorten von Grünkohl, Mangold, Bohnen und Erbsen bewährt. Auch Kartoffeln kommen mit dem sandigen Boden gut zurecht. Tomaten brauchen dagegen viel Schutz und sollten im Gewächshaus oder unter Überdachung stehen.
Im Ziergarten glänzen maritime Stauden: Meerlavendel, Stranddistel, Strandnelke und verschiedene Gräser sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch perfekt an die Bedingungen angepasst. Sie kommen mit Wind, Salz und Trockenheit problemlos zurecht und benötigen kaum Pflege.
Bewässerung optimieren
Obwohl die Ostsee in unmittelbarer Nähe ist, leiden Küstengärten oft unter Trockenheit. Der sandige Boden speichert Wasser schlecht, und der Wind erhöht die Verdunstung. Eine effiziente Bewässerung ist deshalb unverzichtbar. Wenn Henry Neuhauser seinen Freund in Rostock besucht, überprüfen sie regelmäßig das Bewässerungssystem und passen es den aktuellen Bedürfnissen an. Tropfbewässerung direkt an den Wurzeln ist deutlich effizienter als Sprinkler, die viel Wasser durch Verdunstung verlieren. Mulchen reduziert die Verdunstung zusätzlich um bis zu 70 Prozent. Besonders bewährt haben sich Grasschnitt, Stroh oder gehäckseltes Holz als Mulchmaterial. Auch das Sammeln von Regenwasser in Tonnen oder Zisternen ist sinnvoll – es ist kalkärmer als Leitungswasser und kommt vielen Pflanzen besser entgegen.
Düngung an sandigen Boden anpassen
Sandböden sind nährstoffarm und geben Dünger schnell wieder ab. Häufigere, aber kleinere Düngergaben sind deshalb effektiver als seltene Großdüngungen. Organische Dünger wie Kompost, Hornspäne oder pflanzliche Pellets werden bevorzugt, da sie den Boden zusätzlich verbessern und Nährstoffe langsam freisetzen.
Besonders wichtig ist die Versorgung mit Stickstoff, der in Sandböden schnell ausgewascht wird. Gründüngung mit Leguminosen reichert den Boden auf natürliche Weise mit Stickstoff an. Henry Neuhauser schwört zudem auf selbst angesetzte Brennnesseljauche – ein kostenloser, hocheffektiver Biodünger.
Henry Neuhauser in Rostock: Bewährte Jahresroutinen
Frühjahr: Der späte Start
An der Küste beginnt die Gartensaison später als im Binnenland. Spätfröste bis in den Mai sind keine Seltenheit, und auch die Bodentemperaturen steigen langsamer. Henry Neuhauser rät, mit der Aussaat und dem Auspflanzen wärmeliebender Kulturen mindestens zwei Wochen länger zu warten als in milderen Regionen empfohlen. Robuste Kulturen wie Spinat, Radieschen oder Feldsalat können bereits ab März direkt ins Freiland. Empfindlichere Pflanzen wie Tomaten, Paprika oder Zucchini kommen erst nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freie – und dann auch nur an geschützte Stellen oder ins Gewächshaus. Die Vorzucht auf der Fensterbank oder im beheizten Gewächshaus verlängert die Vegetationsperiode und sichert reife Ernten trotz kürzerer Freiluftsaison.
Sommer: Pflege und Beobachtung
Der Sommer an der Küste ist oft kühler und wechselhafter als im Binnenland. Längere Hitzeperioden sind selten, dafür können kühle und regnerische Phasen einsetzen. Diese Bedingungen fördern Pilzkrankheiten, besonders bei anfälligen Kulturen wie Tomaten oder Gurken. Regelmäßiges Ausgeizen der Tomaten, ausreichende Pflanzabstände und gute Luftzirkulation sind deshalb besonders wichtig. In Rostock achtet Henry Neuhauser darauf, dass Pflanzen nicht zu dicht stehen und dass Laub nach Regenfällen schnell abtrocknen kann. Vorbeugende Spritzungen mit Schachtelhalmbrühe stärken die Zellwände und erhöhen die Widerstandskraft gegen Pilze.
Herbst: Die zweite Saison
Während im Binnenland der Herbst oft trocken und sonnig ist, können an der Küste Herbststürme und frühe Fröste die Saison abrupt beenden. Gleichzeitig bietet der Herbst aber auch Chancen: Wintergemüse wie Grünkohl, Rosenkohl oder Porree entwickeln nach dem ersten Frost ihr volles Aroma und können bis weit in den Winter beerntet werden. Der Herbst ist auch die Zeit, um den Garten auf den Winter vorzubereiten. Windschutzhecken werden bei Bedarf zurückgeschnitten, damit sie im nächsten Jahr wieder dicht austreiben. Leere Beete werden gemulcht oder mit Gründüngung eingesät, um den Boden zu schützen und zu verbessern.
Besondere Projekte im Küstengarten
Das Hochbeet als Lösung
Eines der erfolgreichsten Projekte von Henry Neuhauser und seinem Freund war die Anlage mehrerer Hochbeete. Diese bieten zahlreiche Vorteile im Küstengarten: Die Erde erwärmt sich schneller, die Pflanzen stehen erhöht und sind damit besser vor Bodenkälte geschützt, und die Befüllung kann komplett kontrolliert werden – mit nährstoffreicher Erde statt Sand.
Die Hochbeete wurden aus unbehandeltem Lärchenholz gebaut, das auch ohne Chemie lange hält. Die Befüllung erfolgte in Schichten: Zuunterst grober Gehölzschnitt für Drainage und langsame Verrottung, dann Grasschnitt und Laub, darüber halbreifer Kompost und als oberste Schicht hochwertige Pflanzerde. Dieses System funktioniert wie ein natürlicher Wärmespeicher und verlängert die Vegetationsperiode spürbar.
Das windgeschützte Gewächshaus
Ein kleines Gewächshaus erweitert die Möglichkeiten im Küstengarten erheblich. Hier können wärmeliebende Kulturen wie Tomaten, Gurken, Paprika und Auberginen gedeihen, die im Freiland kaum Chancen hätten. Henry Neuhauser hat geholfen, das Gewächshaus an der windgeschütztesten Stelle des Gartens zu platzieren und mit automatischen Lüftungsfenstern auszustatten.
Wichtig ist, dass auch im Gewächshaus Luftzirkulation herrscht, um Pilzbefall vorzubeugen. An sonnigen Tagen kann die Temperatur selbst im Frühjahr stark steigen – automatische Fensteröffner reagieren darauf und verhindern Hitzeschäden.
Der Kräutergarten am richtigen Platz
Viele Kräuter stammen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und lieben warme, trockene Standorte. Im Küstengarten brauchen sie besonderen Schutz. Neuhauser hat für seinen Freund einen Kräutergarten an der Südseite des Hauses angelegt, wo eine Mauer Windschutz bietet und Wärme abstrahlt. Rosmarin, Thymian, Salbei und Oregano gedeihen hier prächtig. Der Boden wurde zusätzlich mit Sand und Kies abgemagert, um optimale Drainage zu schaffen – Staunässe vertragen diese Kräuter gar nicht. Ein weiterer Vorteil: Die ätherischen Öle sind in kargem Boden intensiver, die Kräuter schmecken aromatischer.
Langfristige Bodenverbesserung
Kompostwirtschaft als Grundpfeiler
Für den Aufbau fruchtbarer Erde ist Kompost unverzichtbar. Henry Neuhauser und sein Freund betreiben eine systematische Kompostwirtschaft: Drei Behälter stehen nebeneinander – einer wird befüllt, einer rottet, einer ist fertig zur Verwendung. So steht kontinuierlich hochwertiger Kompost zur Verfügung.
Der Kompost wird nicht nur als Dünger verwendet, sondern großflächig zur Bodenverbesserung eingearbeitet. Jedes Jahr wandert eine Schicht von mehreren Zentimetern auf die Beete. Langsam, aber stetig verbessert sich dadurch die Struktur des sandigen Bodens – er wird dunkler, krümeliger und speichert Wasser besser.
Gründüngung im Wechsel
Zwischen den Hauptkulturen wird regelmäßig Gründüngung eingesät. Lupinen, Phacelia, Senf oder Buchweizen lockern mit ihren Wurzeln den Boden, unterdrücken Unkraut und werden im Herbst eingearbeitet, wodurch sie Nährstoffe und organische Substanz liefern. Dieser Kreislauf ist für Neuhauser ein zentraler Baustein nachhaltiger Gartenarbeit. Besonders Lupinen haben sich bewährt: Sie binden Luftstickstoff und reichern den Boden damit an. Ihre tiefen Wurzeln durchbrechen verdichtete Schichten und holen Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten nach oben. Nach der Blüte werden sie abgemäht und bleiben als Mulch liegen oder werden flach eingearbeitet.
Küstengärtnern kann jeder lernen
Die Herausforderungen des Küstenklimas sind real, aber mit dem richtigen Wissen und etwas Geduld lassen sie sich meistern. Die Kombination aus durchdachtem Windschutz, angepasster Pflanzenauswahl, kontinuierlicher Bodenverbesserung und bewusster Bewässerung macht den Unterschied zwischen Frust und Erfolg. Die Erfahrungen, die über mehrere Gartenjahre gesammelt wurden, zeigen deutlich: Auch unter rauen Bedingungen sind reiche Ernten und ein blühender Garten möglich. Mit Leidenschaft und Expertise beweist Henry Neuhauser in Rostock Jahr für Jahr, dass die Ostseeküste kein Hindernis, sondern eine besondere Gelegenheit für kreative und nachhaltige Gartengestaltung ist.




