Henry Neuhauser erklärt: So überwintern empfindliche Pflanzen den harten Winter in Rostock

Henry Neuhauser, erfahrener Gartenexperte aus Bad Doberan, teilt sein Wissen zum Überwintern empfindlicher Pflanzen in Rostock. Mit seinen bewährten Methoden und praktischen Tipps hilft er Hobbygärtnern, die Herausforderungen des rauen Küstenklimas zu meistern und ihre Pflanzen sicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen. Seine Ratschläge berücksichtigen die besonderen Bedingungen der Ostseeküste und bieten wertvolle Lösungen für Gartenfreunde in der Region.

Rostocker Winter: Eine Herausforderung für empfindliche Pflanzen

Henry Neuhauser beginnt das Gespräch mit seinem Freund Karl, indem er die spezifischen Herausforderungen des Winters in Rostock erläutert. „Der Winter hier an der Ostseeküste kann für viele Pflanzen eine echte Prüfung sein“, erklärt er. „Zwar haben wir oft mildere Temperaturen als im Landesinneren, aber der starke Wind und die hohe Luftfeuchtigkeit können den Pflanzen ordentlich zusetzen.“

Klimatische Besonderheiten in Rostock

Der Gartenexperte geht näher auf die klimatischen Bedingungen ein: „In Rostock haben wir oft wechselhafte Temperaturen im Winter. Es kann tagsüber mild sein und nachts plötzlich frieren. Diese Schwankungen sind besonders stressig für empfindliche Pflanzen.“ Henry Neuhauser betont, dass der Frostschutz in Rostock daher flexibel sein muss, um auf diese Schwankungen reagieren zu können.

Henry Neuhauser: Die richtigen Pflanzen für das Rostocker Klima

„Der beste Schutz ist die Wahl von Pflanzen, die an das hiesige Klima angepasst sind“, betont der Experte. Für Rostocker Gärten empfiehlt er winterharte Stauden und robuste Gehölze wie:

  • Fetthenne (Sedum)
  • Storchschnabel (Geranium)
  • Frauenmantel (Alchemilla)
  • Holunder (Sambucus)
  • Felsenbirne (Amelanchier)
  • Wildrosen (Rosa)

Empfindliche Exoten vermeiden oder schützen

Von empfindlichen Exoten rät der Hobbygärtner  ab: „Pflanzen wie Palmen oder Bougainvillea sind einfach nicht für die hiesigen Winter gemacht.“ Wer dennoch nicht auf sie verzichten möchte, sollte sie in Kübeln halten und frostfrei überwintern. „Ein unbeheiztes Gewächshaus oder ein heller Kellerraum können geeignete Überwinterungsquartiere sein“, schlägt der Gartenprofi vor.

Schutzmaßnahmen für empfindliche Pflanzen

Für Pflanzen, die im Garten überwintern sollen, hat der Experte verschiedene Schutzmaßnahmen parat.

Winterschutz durch Abdeckung

„Eine Schicht aus Laub, Reisig oder Vlies kann empfindliche Pflanzen vor Frost und Wind schützen“, erklärt Henry Neuhauser. Wichtig sei, dass die Abdeckung luft- und wasserdurchlässig ist, um Staunässe und Schimmelbildung zu vermeiden. Der Experte rät, die Abdeckung erst anzubringen, wenn der Boden leicht gefroren ist, um ein Einnisten von Schädlingen zu verhindern.

Schutz durch Einpacken

Für besonders empfindliche Pflanzen empfiehlt der Biologe das komplette Einpacken. „Wickeln Sie die Pflanze in Vlies oder Jute ein und fixieren Sie die Abdeckung mit Schnur“, rät er. Bei größeren Pflanzen können auch spezielle Winterschutzhauben zum Einsatz kommen. „Achten Sie darauf, dass die Abdeckung nicht zu eng anliegt, um Schimmelbildung zu vermeiden“, gibt Henry Neuhauser zu bedenken.

Richtige Pflege während des Winters

Auch während der kalten Jahreszeit brauchen Pflanzen etwas Aufmerksamkeit. Henry Neuhauser gibt Tipps zur richtigen Pflege.

Zurückhaltend gießen

„Im Winter sollten Sie nur sehr sparsam gießen“, erklärt der Experte. Die meisten Pflanzen fahren ihren Stoffwechsel herunter und benötigen kaum Wasser. Staunässe könne jedoch schnell zu Fäulnis führen. „Prüfen Sie mit dem Finger die Bodenfeuchte und gießen Sie nur, wenn die obere Schicht abgetrocknet ist“, rät der Biologe.

Windschutz bereitstellen

Starke Winde können Pflanzen austrocknen und mechanisch beschädigen. „Errichten Sie bei Bedarf Windschutzwände aus Schilf oder Ähnlichem“, rät der Hobbygärtner. Auch eine Abdeckung mit Vlies kann den Wind etwas abmildern. „Kontrollieren Sie die Abdeckungen regelmäßig auf Beschädigungen und erneuern Sie sie gegebenenfalls“, empfiehlt der Gartenprofi.

Frostschäden erkennen und behandeln

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen lassen sich Frostschäden nicht immer vermeiden. Der Gartenexperte erklärt, woran man sie erkennt und was zu tun ist.

Symptome von Frostschäden

„Frostschäden zeigen sich durch braune, eingetrocknete Blätter und Triebe“, beschreibt Henry Neuhauser. Bei Gehölzen können auch Risse in der Rinde auftreten. Oft zeigen sich die Schäden erst im Frühjahr, wenn die Pflanze nicht mehr austreibt. „Scheuen Sie sich nicht, betroffene Pflanzen vorsichtig anzukratzen. Grünes Gewebe unter der Rinde ist ein Zeichen für Vitalität“, erklärt der Biologe.

Richtige Behandlung

„Schneiden Sie abgestorbene Pflanzenteile bis ins gesunde Gewebe zurück“, rät der Biologe. Dies verhindere die Ausbreitung von Pilzinfektionen. Anschließend gelte es, die Pflanze durch moderate Bewässerung und Düngung zu stärken, um den Neuaustrieb anzuregen. „Geben Sie der Pflanze Zeit zur Regeneration und seien Sie geduldig. Oft erholen sich Pflanzen erstaunlich gut, auch wenn sie zunächst kahl erscheinen“, ermutigt der Hobbygärtner.

Vorbereitung auf das Frühjahr

Zum Abschluss gibt Henry Neuhauser seinem Freund noch Tipps für das nahende Frühjahr:

  • Entfernen Sie Abdeckungen und Verpackungen, sobald keine strengen Fröste mehr zu erwarten sind, meist Ende März oder Anfang April.
  • Geben Sie den Pflanzen Zeit, sich an die neuen Bedingungen zu gewöhnen.
  • Führen Sie den Frühjahrsschnitt erst durch, wenn die Forsythien blühen – ein sicheres Zeichen, dass der Winter vorbei ist.
  • Schneiden Sie Pflanzen nur leicht zurück und entfernen Sie abgestorbene Teile. Ein zu radikaler Schnitt kann den Neuaustrieb verzögern.
  • Düngen Sie die Pflanzen mit einem organischen Langzeitdünger, um sie optimal auf die neue Saison vorzubereiten.

Der Gartenexperte rät, beim Schnitt auf einen ausgewogenen Aufbau der Pflanze zu achten: „Entferne alte, schwache oder nach innen wachsende Triebe. Das fördert die Durchlüftung und beugt Krankheiten vor.“ Auch der Schnitt von Totholz sei wichtig, um die Vitalität der Pflanze zu fördern.

Als Henry Neuhauser sich von seinem Freund verabschiedet, ist Karl voller Tatendrang: „Danke für deine wertvollen Tipps, Henry! Ich fühle mich jetzt gut gerüstet, um meine empfindlichen Pflanzen durch den Rostocker Winter zu bringen.“

Henry lächelt zufrieden: „Es freut mich, dass ich helfen konnte. Denk daran, jeder Garten ist einzigartig. Beobachte deine Pflanzen genau und passe die Methoden an ihre Bedürfnisse an. Mit der Zeit wirst du ein Gefühl dafür entwickeln, was deinen Pflanzen am besten bekommt.“

Der Gartenexperte fügt hinzu: „Vergiss nicht, dass viele Pflanzen robuster sind, als wir denken. Mit der richtigen Pflege werden sie Jahr für Jahr stärker und widerstandsfähiger. Und wenn du Fragen hast, bin ich immer für dich da.“

Karl nickt dankbar und blickt auf seinen Garten. Mit Henry Neuhausers Ratschlägen fühlt er sich nun bestens vorbereitet, um seine geliebten Pflanzen sicher durch den Rostocker Winter zu bringen. Er freut sich schon darauf, im nächsten Frühjahr zu sehen, wie seine Sorgfalt und Mühe belohnt werden, wenn die ersten Knospen sprießen und sein Garten zu neuem Leben erwacht.